Erfahre, wie du Betrugsversuche erkennst und sicher auf Kleinanzeigen handelst – mit klaren Hinweisen, Checklisten und praktischen Tipps.
💡 Die goldenen Regeln
- Bleib aufmerksam: Wenn ein Preis zu gut klingt, um wahr zu sein, ist er das meistens auch.
- Lass dich nicht unter Druck setzen – Formulierungen wie „Muss schnell verkauft werden!“ sind oft ein Warnsignal.
- Perfekte Produktfotos ohne persönliche Details können von anderen Websites stammen.
- Zahle nur, wenn du dir sicher bist, dass das Angebot echt ist.
- Abholung bleibt der sicherste Weg: Zahlung und Übergabe finden gleichzeitig statt.
🔍 Der 5-Schritte-Check vor jedem Kauf
Hinweis: Klicke oder tippe auf die Überschriften, um die Details zu öffnen.
Diese Schritte helfen dir, Angebote und Verkäufer einzuschätzen, bevor du Geld überweist.
1) Profil prüfen
- Schau, seit wann das Profil besteht – eine lange Mitgliedschaft ist kein Garant für Sicherheit.
- Sieh dir die Abzeichen an (z. B. das Freundlichkeits-Abzeichen): Sie zeigen, wie andere Nutzer das Verhalten wahrgenommen haben. Mehr zu Abzeichen
- Veränderte Artikelarten oder plötzlich viele neue Anzeigen können auf ein gehacktes Konto hinweisen.
2) Bilder überprüfen
Lade ein Produktfoto in die Google-Bildersuche. Wenn dasselbe Bild auf anderen Seiten auftaucht, kann das auf ein kopiertes oder gestohlenes Foto hindeuten.
3) Ort und Bankdaten abgleichen
- Überprüfe, ob der angegebene Ort und die Bank zusammenpassen – zum Beispiel mit dem IBAN-Rechner.
- Wenn Bank und Standort weit auseinanderliegen und keine plausible Erklärung erfolgt, sei besonders vorsichtig.
4) Nachrichtenverlauf beobachten
- Antwortet jemand ausweichend oder sehr unpersönlich auf konkrete Fragen?
- Ändert sich plötzlich der Schreibstil oder Tonfall?
- Kommt ungewöhnlicher Zeitdruck auf? Dann brich die Kommunikation lieber ab.
5) Zahlungsarten prüfen
✅ Sicher
- Barzahlung bei Abholung
- Kleinanzeigen „Sicher bezahlen“
- PayPal Waren & Dienstleistungen
- Kreditkarte (mit Rückbuchungsmöglichkeit)
❌ Unsicher
- Banküberweisung ohne Absicherung
- PayPal Freunde & Familie
- Gutscheine oder Prepaid-Codes
- Kryptowährungen
Wenn jemand ausschließlich eine Überweisung akzeptiert und alle sicheren Optionen ablehnt, beende den Kontakt lieber.
⚠️ Typische Warnsignale
Diese Situationen solltest du ernst nehmen – sie kommen bei Betrugsversuchen häufig vor.
| Situation | Warum riskant |
|---|---|
| Nur Überweisung, kein „Sicher bezahlen“ | Kein Käuferschutz oder Rückbuchungsmöglichkeit |
| Keine Abholung möglich („bin unterwegs“) | Typische Ausrede bei Betrugsversuchen |
| Sehr günstiger Preis mit Zeitdruck („viele Interessenten“) | Lockangebot, um schnelles Handeln zu erzwingen |
| Name auf IBAN passt nicht zum Profil | Möglicherweise gefälschtes oder gehacktes Konto |
| Unpersönliche oder ausweichende Antworten | Hinweis auf automatisierte oder kopierte Nachrichten |
Häufige Betrugsmaschen
1) Gekaperte oder gehackte Konten
- Ein Konto bietet plötzlich viele neue, teure Artikel an oder völlig andere Waren als bisher.
- Der Schreibstil in neuen Nachrichten unterscheidet sich deutlich von früheren Anzeigen oder bekannten Mustern.
- Tipp: Sieh dir die Abzeichen im Profil an und nutze sichere Zahlungswege. Wenn dir etwas auffällt, melde das Profil.
2) Gestohlene Fotos oder Fake-Shops
- Die Bilder wirken zu professionell oder tauchen auf anderen Websites auf.
- Tipp: Bitte um ein aktuelles Foto mit einem handgeschriebenen Zettel deines Namens. Wenn das verweigert wird, brich den Kontakt ab.
3) Falsche Zahlungsaufforderungen
- Betrüger geben sich als Kleinanzeigen oder Zahlungsdienste aus (per E-Mail, SMS oder WhatsApp).
- Wichtig: Kleinanzeigen fordert niemals außerhalb der Plattform zu Zahlungen auf. Mehr Infos findest du im Artikel Gefälschte Zahlungsaufforderungen & Kontosperrungen.
🧩 Was du tun kannst, wenn du Betrug vermutest
- Beende den Kontakt. Schreibe nicht weiter und überweise kein Geld.
- Melde die Anzeige oder das Profil. Den Meldebutton findest du direkt in der Anzeige. Anleitung: Anzeige melden.
- Sichere Beweise. Mach Screenshots von Nachrichten, der Anzeige und den Zahlungsdaten.
- Informiere die Polizei. Auch ein versuchter Betrug sollte gemeldet werden – so können Muster schneller erkannt werden.
🧰 Nützliche Tools
Diese Websites helfen dir, Angaben zu prüfen und verdächtige Details zu erkennen:
| Tool | Wofür |
|---|---|
| Google-Bildersuche | Fotos überprüfen |
| IBAN-Rechner | Bank und Ort abgleichen |
| BIC-Suche | Bankinformationen prüfen |
| Rückwärtssuche / Caller-ID | Telefonnummern prüfen |
Hinweis: Bitte gib keine sensiblen Daten in Formulare von Drittanbietern ein. Für externe Websites übernimmt Kleinanzeigen keine Verantwortung.
Tipps für Käufer und Verkäufer
Hinweis: Klicke oder tippe auf die Überschriften, um die Details zu öffnen.
Für Käufer
- Zahle lieber ein paar Euro mehr, als einen großen Verlust zu riskieren.
- Nutze sichere Zahlungswege und lies die Beschreibung genau.
- Wenn dir etwas seltsam vorkommt, vertraue deinem Gefühl.
Für Verkäufer
- Erstelle eigene Fotos, am besten mit einem dezenten Wasserzeichen.
- Verschicke Waren erst, wenn das Geld sicher eingegangen ist.
- „Sicher bezahlen“ schützt dich und den Käufer.
🧭 Vertrau auf dein Bauchgefühl
Wenn dir etwas merkwürdig vorkommt, hör auf dein Gefühl. Seriöse Verkäufer reagieren verständnisvoll auf Rückfragen oder alternative Zahlungswege.
Goldene Regel: Klingt etwas zu gut, um wahr zu sein, ist es das meistens auch.